Der Sieger des 17. Heinerfest-Schachpokals heißt Leonid Kunin. Der
Spitzenspieler von Landesklassen-Aufsteiger Ladja Roßdorf setzte sich
am Wochenende im Abendgymnasium Darmstadt unter 101 Teilnehmern in
einem Herzschlagfinale durch. Das größte Aktivschachturnier in
Südhessen, zugleich offene Meisterschaft des Starkenburger
Schachbezirks eines der spannendsten Turniere seit der Premiere im
Jahre 1992. Leonid Kunin stand während des gesamten Verlaufs nicht an
der Tabellenspitze und zog erst in der Schlussrunde ganz nach vorne.
Der neue Bezirksmeister gewann gegen Detlev Jordan (TEC Darmstadt),
Markus Mörsfelder (SF Heppenheim), Steve Schiffer (Schott Mainz), Ryhor
Issermann (SK Bad Homburg), Benjamin Rücker (SSG Hungen-Lich),
Christoph Pfrommer (Karlsruher SF) und Oliver Uwira (König Nied),
remisierte mit Gerd Euler (SSG Hungen-Lich) und verlor gegen seinen
Vereinskameraden Igor Zuyev.
Dieser sah zwei Runden vor Turnierende eigentlich schon wie der sichere
Sieger aus. Ein Traumstart mit 7:0 Punkten verschaffte ihm einen
Ein-Punkte-Vorsprung und die deutlich beste Feinwertung aller
Teilnehmern. In einer dramatischen Partie verlor er aber in der achten
Runde gegen den Plocker Miroslaw Gawronski und fiel nach einer weiteren
Niederlage in der letzten Runde gegen Gerd Euler noch auf den vierten
Platz zurück.
Miroslaw Gawronski konnte in der letzten Runde seine eigene Chance
allerdings auch nicht nutzen und verpasste mit der Verlustpartie gegen
Ryhor Issermann die Gelegenheit zu einem weiteren polnischen Erfolg
beim Heinerfest-Tunier, das Bogdan Grabarczyk als Rekordsieger bisher
achtmal gewonnen hat.
So musste bei jeweils 7,5 Punkten aus neun Partien die Feinwertung
zwischen Leonid Kunin, Gerd Euler und Ryhor Issermann entscheiden, und
hier hatte der Roßdörfer ein Plus von zwei Punkten gegenüber Euler und
von 2,5 auf Issermann. Mit 7,0 Punkten nur knapp geschlagen wurden Igor
Zuyev, Miroslaw Gawronski und Steve Schiffer. Gute Ergebnisse
erreichten bei 6,5 Punkten außerdem Christoph Pfrommer, Benjamin
Rücker, Walter Berndt (SV Griesheim) und Samuel Minor (TuS Dotzheim).
Aus dem Starkenburger Schachbezirk erspielten auch der ehemalige
Bezirksmeister Thomas Schlapp (SK Langen), Werner Hahn (SV Griesheim),
Leon de Visser (Ladja Roßdorf) und Franz Mann (SK Langen) mit 6,0
Zählern beachtliche Resultate.
Die Ratingpreise gingen an Benjamin Rücker (DWZ 2000-2199), Steve
Schiffer (DWZ 1800-1999), Anatolyi Byelikov (vereinslos; DWZ
1600-1799), Christoph Glinzer (SC Alzenau; DWZ 1400-1599), David
Bokemaer (SC Groß-Zimmern; DWZ 1200-1399) und Solomon Lantsman
(vereinslos; DWZ 0-1199). Bester Jugendlicher war Samuel Minor, der
Seniorenpreis ging an Franz Mann, und den Damenpreis sicherte sich die
erst 13-jährige My Linh Tran (Ladja Roßdorf), die sich unlängst für die
Jugend-WM U14 qualifizieren konnte.
Mit 101 Teilnehmern erreichte die Veranstaltung den Zuspruch der
letzten Jahre. Zahlreiche Schüler und Jugendliche, Senioren,
ambitionierte Vereins- und Hobbyspieler sorgten für das bunte Bild, das
den Heinerfest-Pokal seit Jahren auszeichnet. Sieben Gäste aus der
Schwesterstadt Plock, die auf Einladung der Organisatoren von
Schachforum Darmstadt und SV Griesheim für fünf Tage Südhessen
besuchten, waren ebenfalls mit von der Partie und gaben dem Turnier
sein internationales Flair. Die Schiedsrichter hatten trotz der
Millimeterentscheidung mit den stets fairen Teilnehmern keinerlei
Probleme. Der Heinerfest-Schachpokal ist auch im kommenden Jahr
geplant, wenn die deutsch-polnischen Schachkontakte das 20-jährige
Jubiläum feiern.